Rechtsschutzversicherungen

Eine Rechtsschutzversicherung greift dann, wenn in bestimmten Lebensbereichen Ärger wartet und dieser gerichtlich – oder zumindest mithilfe eines Anwaltes – aus der Welt geschafft werden muss. Grundsätzlich tritt die Rechtsschutzversicherung dann in Kraft, wenn gegen eine Rechtspflicht oder gegen eine Vorschrift verstoßen wird.

Rechtsschutzversicherung – Was versichert ist

Bei der Rechtsschutzversicherung gilt es mehr als bei den meisten anderen Versicherungen, sich im Vorfeld genau über die abzusichernden Leistungen im Klaren zu sein. Eine Wunschliste ist an dieser Stelle ratsam.

Die am häufigsten gewählten Versicherungsmodi sind: Der Privatrechtsschutz, der bei Ärger mit dem Nachbar genauso greift wie bei einem Kaufvertrag bzw. einem Streit bzgl. der rechtmäßigen Gewährleistungsfrist des Verkäufers. Der Berufsrechtsschutz tritt ein, wenn ein Versicherungsnehmer in Konfrontation mit dem Arbeitgeber gehen muss. Dies kann passieren, wenn der Lohn nicht pünktlich kommt, aber auch wenn das Zeugnis nicht normkonform geändert ist oder eine Kündigung vorliegt. Die Verkehrsrechtsschutzversicherung, die sich wiederum in Fahrzeug- und Fahrerrechtsschutz unterteilt, greift bei Delikten im Rahmen des Verkehrsrechts. Bezieht sich der Versicherungsschutz auf die Person, so ist diese als Teilnehmer im Straßenverkehr unabhängig von der Fortbewegungsart versichert. Die Immobilien- und Grundstücksrechtsschutzversicherung kann für Eigentümer und Mieter ratsam sein.

Für wen die Rechtsschutzversicherung geeignet ist

Lange Zeit galt die Rechtsschutzversicherung als Luxus oder als Zeichen dafür, dass eine Person besonders angriffslustig ist. Heutzutage gibt die Rechtsschutzversicherung vor allem eins: dem Versicherungsnehmer und den mitversicherten Personen Sicherheit.

Sie wird heute mehr denn je ihrem Namen gerecht. Das Recht des Versicherungsnehmers soll geschützt bzw. verteidigt werden. Damit ist die Rechtsschutzversicherung eine attraktive Möglichkeit für jedermann. Besteht kein Arbeitsverhältnis, ist die Arbeitsrechtskomponente natürlich überflüssig.

Vorteile der Rechtsschutzversicherung

Grundsätzlich ist es so, dass die Rechtsschutzversicherung dann greift, wenn eine Klärung ohne rechtlichen Beistand nicht mehr möglich ist. Das heißt der Vorteil liegt darin, dass im Zweifelsfall ein Anwalt konsultiert werden kann, der dann die Klärung des etwaigen Streitfalles übernimmt – ohne, dass dem Versicherungsnehmer Kosten entstehen.

Nachteile der Rechtsschutzversicherung

Die Wahl einer Rechtsschutzversicherung ist vergleichsweise schwierig. Denn obgleich die Leistungspakete ähnlich sind, sind sie doch nicht identisch bzw. variieren im Detail von Anbieter zu Anbieter. Das heißt auch, dass es für den Versicherungsnehmer nicht damit getan ist, nur die Überschriften zur vergleichen. Welche Leistungen ein- und ausgeschlossen sind, sind beim Versicherungsabschluss entscheidend. Auch ist es wichtig, besonders auf die Kombinationsmöglichkeiten zu achten: Die Berufsrechtsschutzkomponente ist beispielsweise nur in Kombination mit dem Privatrechtsschutz zu haben.

Kriterien für den Abschluss einer Rechtsschutzversicherung

Wie meistens bei Versicherungen sind auch bei der Rechtsschutzversicherung die Details ausschlaggebend für den Versicherungsbeitrag und die Leistung im Schadensfall. Daher sollten Versicherungsnehmer vor Vertragsabschluss auf die folgenden Kriterien achten:

  • Die Versicherungssumme ist bei manchen Anbietern unbegrenzt. Falls nicht, sollte diese den versicherten Leistungsfällen angemessen hoch ausfallen.

  • Die Gültigkeit des Versicherungsschutzes kann im In- und Ausland variieren.

  • Wichtig neben der Liste der versicherten Rechtsangelegenheiten ist die Aufstellung der nicht versicherten Rechtstreitigkeiten.

  • Ahnen Versicherungsnehmer, dass es zum Streit kommt, und schließen vorsorglich eine Rechtsschutzversicherung ab, kann diese unwirksam sein. In der Regel gilt eine Wartezeit von drei Monaten, bis die Versicherung aktiv wird bzw. leistungsbereit ist.

  • Sicherlich ist es möglich, Streitfälle sofort einem Anwalt zu übergeben. Viele Rechtsschutzanbieter haben auch eine qualitativ hochwertige Rechtsberatung im Leistungsbereich.

  • Obgleich eine Selbstbeteiligung in den meisten Fällen gang und gäbe ist, fällt diese bei einigen Versicherern nicht an, wenn es wider Erwarten zu einer außergerichtlichen Einigung kommt.

  • Falls die Rechtsschutzversicherung für eine ganze Familie gelten soll, so ist es meist ratsam, eine Familienversicherung abzuschließen. Einzelbeiträge wären vergleichsweise teurer.

  • Kombinationen sind sinnvoll, aber nicht unbegrenzt möglich. Achten Sie darauf, welche Möglichkeiten es gibt. Während es die Mieter- bzw. Eigentümervariante als Einzelversicherung gibt, ist die Berufsrechtsschutzversicherung nur in Kombination erhältlich.

Tipps zur Rechtsschutzversicherung

Viele Rechtsschutzversicherer arbeiten mit einer bestimmten Auswahl von Anwälten zusammen. Dies zeugt meist nicht nur von der Qualität der Rechtsvertreter, sondern erleichtert auch die Abwicklung des Versicherungsfalles. Im Idealfall wird dem Versicherungsnehmer telefonisch ein Fachanwalt genannt. Die Kanzlei kümmert sich dann meist automatisch um die jeweils benötigte Deckungszusage.