Betriebsunterbrechungs-Versicherung

Die Betriebsunterbrechungsversicherung ist eine freiwillige Versicherungsform für Gewerbetreibende, die einen umfassenden Leistungskatalog bietet. Kommt es im Zuge eines Sachschadens zu einer Betriebsunterbrechung, schreitet die Versicherung ein und übernimmt alle Folgekosten. Dadurch lassen sich finanzielle Verluste beinahe komplett auffangen.

Betriebsunterbrechungsversicherung - Was versichert ist

Kommt es in einem Betrieb zu einem Sachschaden, verursacht durch Feuer oder Sturm, steht der Geschäftsbetrieb in den allermeisten Fällen still. Fixkosten, Löhne, Mieten und andere Kosten laufen aber weiter auf und bringen den Gewerbetreibenden schnell in eine prekäre Lage. Die Betriebsunterbrechungsversicherung tritt nach einem Sachschaden ein und deckt sämtliche Kosten ab, die im Zuge eines Betriebsstillstandes anfallen.

Es sind die entgangenen Betriebsgewinne versichert, ebenso alle fortlaufenden Kosten, zu denen Gehälter, Mieten, Provisionen und weitere Fixkosten zählen. Bei dem Betriebsgewinn deckt die Versicherung jene Summen ab, die aus dem Umsatz von produzierten oder gehandelten Dienstleistungen, Waren oder Erzeugnissen stammen.

Zum Leistungskatalog der Ertragsausfallversicherung gehören sämtliche Betriebskosten, die beim Erliegen des Unternehmens in direktem Zusammenhang mit dem Wertschaden stehen. Grundsätzlich haften die Gesellschaften innerhalb der ersten 12 Monate nach dem Sachschaden. Diese Haftzeit lässt sich bei Bedarf auf bis zu 36 Monate ausdehnen.

Für wen die Betriebsunterbrechungsversicherung geeignet ist

Die Ertragsausfallversicherung eignet sich für Unternehmen sämtlicher Branchen. Sowohl Stürme als auch Brände sind Katastrophen, die nicht vermeidbar sind, aber dafür mithilfe einer guten Versicherung zumindest keinen finanziellen Schaden darstellen. Nach einem Schadensfall durch Sturm oder vielleicht auch Feuer sind die anfallenden Kosten für die Neubeschaffung der Einrichtung schon ein enormer Kraftakt. Selbst wenn solche Schäden noch gut zu bewältigen sind, stellt der Betriebsausfall vielfach ein Problem dar.

Selbst wenn gerade der Betrieb nicht läuft, fallen Kosten an, die kaum ein Unternehmer aus eigener Tasche auffangen kann. Um das finanzielle Risiko so gering wie möglich zu halten, sind vor allem mittelständische und große Unternehmen auf einen solchen Versicherungsschutz angewiesen. Insgesamt gibt es drei verschiedene Varianten. Bei der KBU (kleine Betriebsunterbrechungsversicherung) entspricht die Versicherungssumme der Inventarversicherung. Die Summe beläuft sich regulär auf etwa 1.000.000 Euro. Anders bei der mittleren Betriebsunterbrechungsversicherung, denn diese lässt sich unabhängig von der Betriebsinventarversicherung abschließen und festlegen. Die Ermittlung der Versicherungssumme erfolgt eigenständig und kann zwischen 500.000 und 10.000.000 Euro betragen. Letztlich gibt es noch die große Betriebsunterbrechungsversicherung, die insbesondere für Unternehmen mit großem Risiko und industriellen Betrieben anzuraten ist.

Vorteile der Betriebsunterbrechungsversicherung

Faktisch stellt die Versicherungsform einen hochwertigen Schutz bei Ausfällen der Produktionsabläufe innerhalb eines Betriebs dar. Insbesondere mittlere Betriebe kommen schnell an ihre Grenzen, wenn der Geschäftsbetrieb nach einem Sachschaden ruht. Durch die verschiedenen Versicherungsformen ist der Schutz individuell wählbar und möglichst exakt auf die eigenen Umstände zugeschnitten. Einige Versicherungsgesellschaften erweitern den Schutz durch Aufwendungen für Sachverständige, Standgelder, Zahlungen von Vertragsstrafen und so weiter. Um den Schutz umfassend zu gestalten, ist der Haftzeitraum auf Wunsch von 12 auf 36 Monate erweiterbar.

Nachteile der Betriebsunterbrechungsversicherung

Es liegt im eigenen Ermessen, ob die Betriebsunterbrechungsversicherung sich dauerhaft rechnet. Die Nachteile sind mit Sicherheit in den teils hohen Beiträgen zu suchen, allerdings ist dies auch abhängig davon, für welchen Versicherungsschutz sich der Versicherungsnehmer entschieden hat.

Kriterien für den Abschluss einer Betriebsunterbrechungsversicherung

  • Die Haftzeit liegt grundsätzlich bei 12 Monaten. Auf Wunsch bieten Versicherungsgesellschaften Pakete an, mit denen ein Zeitraum von 36 Monaten möglich ist. Auf diese Weise gestaltet sich der Schutz sehr viel umfassender.

  • Die Haftzeit beginnt unmittelbar nach Eintritt des Schadens – eine lückenlose Versorgung ist demzufolge garantiert, um finanziell schwierige Situationen zu vermeiden.

  • Versichert sind sämtliche Kosten, die nach einem beliebigen Schaden entstehen, sofern der Betrieb nicht mehr seiner Tätigkeit nachkommen kann. Ausschlüsse sind bei der Versicherungsform selten, eher gibt es weitere Leistungsbausteine, die kombinierbar sind.

  • Auf Wunsch lassen sich auch unbekannte Gefahren in die Versicherung aufnehmen, allerdings ist das in den wenigsten Fällen nötig.

  • In gewissen Abständen müssen Fixkosten neu berechnet werden, um die Versicherungssumme so aktuell wie möglich zu halten. Haben sich Änderungen ergeben, sind Senkungen oder Anhebungen anzuraten.

  • Die Versicherungssumme bedarf einer besonders präzisen Ermittlung. Bei kleinen Betriebsunterbrechungsversicherungen handelt es sich um eine Summe, die bereits in der Inventarversicherung vorzufinden ist. Für die mittlere Betriebsunterbrechungsversicherung gilt die Faustformel: Jahresnettoumsatz – Netto Wareneinsatz = Rohertrag – Deckungssumme der Versicherung. Bei der großen Versicherungsform handelt es sich letztlich um eine individuelle Angelegenheit, die zwingend die Hilfe eines Profis erfordert.

  • Die Ertragsausfallversicherung greift mitunter nicht erst bei völligem Erliegen, sondern schon bei einer eingeschränkten Funktion des Betriebs. Allerdings handhaben das nicht alle Versicherungsgesellschaften so.

Tipp zur Betriebsunterbrechungsversicherung

Die Betriebsunterbrechungsversicherung stellt einen wichtigen Schutz für Unternehmen dar, wobei spezifische Branchen für die Berechnung unbedingt auf professionelle Hilfe zurückgreifen sollten, da sich der Sachverhalt enorm komplex erweist. Jährlich sind Neuberechnungen wichtig, um die Versicherungssumme aktuell zu halten, denn nur mit einer exakten Abdeckung ist der Schutz wirksam.